Zehn Fragen an...
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Durch das Aufkommen von YouTube konnten Interviews eine neue Richtung einschlagen, in der die Interviewer beliebige Frage stellen können, ohne einer Kontrolle – wie es im Fernsehen der Fall ist – unterlegen zu sein. Auf YouTube fanden solche Interviews erste Anwendung auf dem russischen YouTube-Kanal Zhiza (ЖИЗА) im März 2018. Hier wurden Personen aus verschiedene Berufsgruppen zu eventuellen Tabuthemen befragt, mit Fragen, die sich jeder schon immer gestellt hat, aber sich nie getraut hat zu fragen – frei angelehnt an den Titel des Films von Woody Allen aus dem Jahr 1972 „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“. Das Format „Zehn Fragen an …“ erfreut ich mittlerweile einer großen Beliebtheit; so wird der YouTube-Channel im August 2019 von mehr als 750.000 Menschen abonniert und erreichte eine Gesamtaufrufzahl von ca. 60 Mio. innerhalb von 1,5 Jahren.
Regeln
Ein Experte sitzt vor einer Kamera und bekommt von einem Interviewer dezidierte Fragen gestellt. Den Interviewer selbst sieht man nicht, sondern hört nur eine Audiodatei, welche über eine visuelle Darstellung der Fragen gelegt wird. Die Fachleute eines bestimmten Themenbereichs beantworten Fragen, die man sich als Zuschauer schon selbst gestellt hat, sich aber nie trauen würde auch tatsächlich zu fragen.
Wirkung
Das Videoformat besitzt nicht nur einen informativen und innovativen, sondern auch einen unterhaltsamen Charakter. Darüber hinaus wird durch die Anzahl von Fragen in diesem Format – zehn – ein symbolisches Statement gesetzt. Die Zahl Zehn gibt das Gefühl der Vollständigkeit, welches durch Assoziationen hervorgerufen wird, seien es die zehn Gebote, die zehn biblischen Plagen oder die Zahl, auf der das gesamte Dezimalsystem aufgebaut ist. Die Zuschauer können damit Assoziationen aufbauen und sich zusätzliches, unter Umständen unnützes, Wissen aneignen.
TOP 3
Fazit
Der Reiz des Formats „Zehn Fragen an …“ besteht darin, dass hier endlich solche Fragen beantwortet werden, bei denen man schon immer Bedenken hatte, sie selbst zu stellen. Der Interviewer agiert dabei als Mittler zwischen Zuschauer und Experte, denn er traut sich, genau diese „riskanten“ Fragen zu stellen. Die Begeisterung wird durch die Neugier auf die Antwort und den Reiz von Tabu-Themen erzeugt.